Wie im letzten Bericht angekündigt, fuhr ich dann heute
zu Lars, um an Michael‘s SJ das vermeintlich kurz untersetzte
Verteilergetriebe auszubauen und mein länger untersetztes einzubauen
Glücklicherweise befand sich der SJ bereits auf der Hebebühne
😅
Lars und ich drehten das VTG (Verteilergetriebe) von Hand durch
und zählten die Umdrehungen, denn eigentlich sollte die Untersetzung
6,5:1 betragen, aber wir zählten etwa 2,25:1, was bedeutet, dass die
Untersetzung noch etwas länger ist, als die meines VTG,
denn das weist 2,5:1 auf
😳
Da sich das VTG des gelben SJ nur zwischen Allrad und Heckantrieb
schalten ließ, beschlossen wir, es trotzdem ausbauen und der
Ursache auf den Grund gehen zu wollen
Nach etwa einer Stunde war das VTG demontiert
Hier im Vergleich links meins, rechts Michael‘s VTG
Lars und ich wollten herausfinden, warum sich das VTG des
gelben Sj nicht zwischen der „High“ und der „Low“ Stellung
umschalten, sondern nur zwischen Allrad- und Heckantrieb
schalten lässt und so zerlegten wir es
Die beiden Gehäusehälften waren verplombt, was darauf schließen
lässt, dass es in der Schweiz als sogenanntes Moped-Auto gefahren
und daher auf ca. 40 Km/h gedrosselt wurde, dazu das VTG im
„Low“ -Gang fixiert und das Getriebe verplombt wurde
🤔
Aber irgendwie war das Ganze nicht schlüssig und wir wurden
nicht schlau daraus, wollten es verstehen und zerlegten weiter
Und dann hatten wir alles offengelegt . . .
sozusagen eine OP am offenen Herzen
👀
Am Ende stellten wir fest, dass die Welle, die die Zahnräder zwischen
„Low“ und „High“ verschiebt, mittels einer winzigen M4er Mutter
blockiert wurde und dass dieses Blockade ganz einfach hätte entfernt
werden können, da sie sich nicht unmittelbar innerhalb des VTG
befand, sondern unter einer kleinen Verschlussschraube saß
🥴
Hinter dieser Schraube (roter Pfeil) sitzt eine Feder, die eine kleine
Kugel in 3 Nuten, die in der Welle für „Low“ und „High“ sind,
drückt, was beim schalten die leichte Einrast-Funktion bewirkt
„Klack - Klack“ 😁
Und unter diese kleine Kugel wurde eine M4er Mutter gelegt,
die dann in einer der drei Nuten verharrte und ein verschieben
der Welle verhindert, wodurch in diesem Fall dauerhaft „Low“
aktiviert war
Hier zwei Bilder aus YouTube von ELK Motorsports, in dem
die 3 Nuten in der Welle (links) und die kleine Kugel
gut zu erkennen sind
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| Foto aus YouTube von ELK Motorsports https://youtu.be/elkMotorsports |
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| Foto aus YouTube von ELK Motorsports https://youtu.be/elkMotorsports |
Als die M4er Mutter entfernt war, konnte die Kugel wieder
in die Nuten fallen, die Blockade war aufgehoben und das
Getriebe ließ sich wieder einwandfrei schalten
Die Unter- bzw. Übersetzungsverhältnisse ermittelten wir
in „Low“, wie bereits oben erwähnt, mit 2,25:1 und
in „High“ mit ca. 1:1,5
Somit war klar, dass es sich hier um ein stinknormales VTG,
handelt, das einfach in „Low“ fixiert wurde und es nicht die
schweizer Variante mit sehr kurzer Untersetzung ist
🙁
Warum es dazu aber versiegelt wurde, wird wohl ein Geheimnis
bleiben, denn in der schweizer Variante hätten andere Zahnräder
verbaut sein müssen, was die Verplombung dieser VTG erklärt
Ich war ziemlich frustriert, denn nun war klar, dass die ganze
Aktion für mich vergebens war
😩
Michael hingegen kann sich freuen, denn er braucht zum
Verkauf des Autos kein anderes VTG besorgen und einbauen,
denn wir hängten das vorhandene wieder in den Wagen, der
sich nun in allen Gängen bzw. Untersetzungen fahren lässt
Michael, das kostet Dich aber mindestens
eine Einladung zum Essen für Lars und mich
😜
Tja und was mache ich nun mit meinem ausgebauten VTG?
Baue ich es einfach wieder ein, bin dann zwar einige Erfahrungen
reicher, aber bei Geländefahrten weiter unglücklich über das
fehlende bzw. zu schwache Drehmoment?
Das ist ziemlich doof 🤪
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