27. Dezember 2020

111 Jahre Suzuki + 50 Jahre Suzuki Jimny

 

Hier etwas Interessantes zum Hersteller Suzuki und
vor allem zur Geschichte des kleinen Allradflohs Jimny
das ich recherchierte und Euch nicht vorenthalten möchte

😃

Im Jahre 1909 gründete der 21 jährige Japaner
Michio Suzuki
die Firma
Suzuki Loom Workshop
und produzierte seinen ersten Webstuhl,
den er seiner Mutter schenkte

In der Umgegend sorgte dieser Webstuhl für Aufsehen
und es kam zu einer Flut von Aufträgen
Wenig später wurde der Bau von Fahrrädern mit in das
Programm aufgenommen

Foto: Suzuki

1936 kaufte Michio Suzuki einen Austin 7, zerlegte das Auto
komplett und entwickelte daraus einen eigenen Prototyp, der
1937 der Öffentlichkeit präsentiert wurde
Aufgrund Japans Eintritt in den zweiten Weltkrieg, wanderten
die Pläne zum Bau des Autos wieder in die Schublade

Foto: Suzuki

Da in Hamamatsu, wo sich der Hauptsitz der inzwischen
Suzuki Loom Manufactoring & Co
genannten Aktiengesellschaft befand, oft starke Windverhältnisse herrschten,
wurde 1952 der erste und 36 ccm große Hilfsmotor, genannt
„Power Free“
produziert und in ein Fahrrad montiert

Foto: Suzuki

1955 kam der erste PKW Namens „Suzukilight“ in den Verkauf

Foto: Suzuki

1968 erwarb Suzuki von der Hope Motor Company die Rechte
des 1967 unter Verwendung vieler Komponenten des Herstellers
Mitsubishi nur 15 Mal produzierten Allradlers „HopeStar ON360“
und legte damit den Grundstein für den ersten Suzuki Allradler

Foto: HopeMotorCompay bzw. Suzuki
Foto: HopeMotorCompay bzw. Suzuki

1970 debütierte dann der erste Jimny, genannt LJ10
(LJ = Light Jeep)

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

Der LJ10 entsprach der damals in Japan eingeführten, sogenannten
Kei Car Klasse (Kleinstwagenklasse) die seinerzeit die Abmessungen
von Fahrzeugen auf 3 Meter Länge und 1,40 Meter Breite, sowie
einem maximalen Hubraum von 360 ccm eingrenzte

Der LJ10 wurde von dem zweizylindrigen Zweitaktmotor aus dem
HopeStar ON360 befeuert, der bei 24 PS Leistung einen Hubraum
von exakt 359 ccm aufwies

Bereits 1972 erhielt der kleine Allradler ein Facelift, die
Motorleistung stieg um 2 PS auf 26 PS und fortan trug
das Wägelchen die Bezeichnung LJ20

Foto: Suzuki

1975 erschien der LJ50 unter dem Produktionscode SJ10,
da die Kei Car Richtlinie überarbeitet wurde und künftig
einen Hubraum von bis zu 550 ccm zuließ

Den Antrieb übernahm ein Dreizylinder 2-Takter
mit 539 ccm und 35 PS

Foto: Suzuki

Bereits zwei Jahre später, 1977, wurde der LJ80 geboren 😃
Angetrieben von einem Vierzylinder Viertaktmotor mit
797 ccm und 39 PS erstarkte der Geländefloh zu einem
für das australische Militär ernst zunehmenden Fahrzeug

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

Auf der IAA 1979 (Internationale Automobil Ausstellung)
in Frankfurt/Main präsentierte die 1976 in Deutschland gegründete
Suzuki Motor Handels GmbH
den kleinen Allradler als LJ80, der dann ab 1980 in Deutschland
vertrieben wurde

Der LJ80 schlug in Deutschland ein wie eine Bombe, fand fortan
sowohl als vollwertiger Allradler für Jäger, als Wochend-Spaßmobil
oder als Zweitwagen Verwendung und fand reißenden Absatz

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

Die Aussprache der Buchstaben LJ kam durch das Wortspiel
zu dem Namen „Eljot“, mit dem Suzuki den Wagen anfänglich
in Deutschland bewarb, welcher aber aufgrund eines Rechtsstreits
mit Walt Disney und dem Film „Eljot das Schmunzelmonster“
von Suzuki verworfen werden musste

Foto: Walt Disney

Bereits 1981 schuf Suzuki das Modell SJ410 und bot es zwei Jahre
lang parallel zum LJ80 an
Auch der SJ410 trug international die Bezeichnung Jimny, wurde
allerdings 1982 in Deutschland unter der Bezeichnung SJ410 eingeführt
Für den SJ410 wurde der Hubraum des LJ80 Grauguss-Motors auf
963 ccm vergrößert, der somit 45 PS leistete

1983 wurde dann die Produktion des LJ80 zugunsten des SJ410 eingestellt

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

1984 wird der SJ410 von dem SJ413 abgelöst, den ein völlig überarbeiteter
Aluminium-Motor mit 1298 ccm und 64 PS Leistung auszeichnet
Außerdem ist erstmalig ein Fünfganggetriebe erhältlich
Die Karosserievarianten werden neben SoftTop, HardTop, Van und PickUp
um den Van mit erhöhtem Dach und eine verlängerte LongBody Version ergänzt

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

1988 wird der Wagen optisch verfeinert und in Europa künftig unter
der Bezeichnung „Samurai“ vermarktet
Auf anderen Kontinenten bleibt es weiterhin bei dem altbekannten „Jimny“

1990 wird der Motor mittels Zentraleinspritzung auf 70 PS Leistung
gebracht und ein geregelter Katalysator verbaut
Die Spurbreite der Achsen vergrößert sich um 90 mm

Inzwischen wird der Wagen für den europäischen Markt bei dem
spanischen Hersteller Santana in Andalusien produziert
Bei Santana lief einst auch der Land Rover 88 und 109 für den
südeuropäischen Markt vom Band

1998 wird die Front modifiziert und das Fahrwerk komfortabler abgestimmt

Foto: Suzuki

1998 löst in Japan die neue Jimny Baureihe das alte Modell ab
Für den europäischen Markt wird das alte Modell nach wie vor
in Spanien gebaut und auch in Deutschland weiterhin angeboten

Gleichzeitig wird 1998 der neue Jimny auch in Deutschland
eingeführt und parallel zum spanischen Samurai angeboten
Der Jimny trägt nun auch in Europa seinen ursprünglichen Namen

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

1999 wird dann im Samurai zusätzlich ein Turbodieselmotor aus dem
PSA-Konzern mit 1,9 Liter Hubraum und 63 PS Leistung angeboten,
der allgemein als „Peugeot-Diesel“ bekannt ist
Zusätzlich wird die Optik noch einmal modernisiert

Foto: Suzuki

Der neue Jimny wird mit zwei Motorvarianten angeboten, einem
1,3 Liter 16 V Benziner mit 86 PS und einem 1,5 Liter Common-Rail-Diesel
mit 65 PS von Renault und ist in zwei Karosserievarianten, als Cabriolet
(Produktion in Spanien) und in geschlossener Version (gebaut in Japan)
erhältlich
Sein Schraubenfeder-Fahrwerk lässt ihn etwas komfortabler als seinen
Vorgänger über den Asphalt rollen, aber dafür ist er auch nicht mehr
ganz so geländegängig

Foto: Suzuki

2004 endet die Produktion des Samurai endgültig


2005 erhält der Jimny ein ganz sanftes Facelift

Foto: Suzuki

2012 folgt ein weiteres Facelift
Die Motoren leisten als 1,3er Benziner noch immer 85 PS
und als 1,5er Diesel nun leicht gesteigerte 86 PS

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

2018 wird der Jimny 3 von der vierten Generation abgelöst

Foto: Suzuki
Foto: Suzuki

Der neue Jimny 4 schlägt ähnlich wie schon 1980 der LJ80 in 
Deutschland ein wie eine Bombe und ist auf Monate ausverkauft
Bislang ist nur in geschlossener Version und auch nur mit einer
Motorvariante erhältlich, nämlich einem 1463 ccm großen und
102 PS starken Vierzylinder
💪🏼😎

Auch mir gefällt der Jimny der 4. Generation wieder ähnlich gut
wie schon der LJ80
🥰

SJ, Samurai und Jimny 3 trafen nicht hundertprozentig meinen Geschmack


Eine tolle Entwicklungshistorie, wie ich finde 😊

Foto: Suzuki

Allerdings könnten die ab 2012 sehr restriktiv und neu geltenden
Abgasbestimmungen dem Jimny hierzulande den Garaus machen

Aktuell ist er bei uns bereits jetzt nicht mehr als Neuwagen bestellbar
😞
Bleibt zu hoffen, dass es Suzuki schafft, den scharfen EU-Grenzwerten
gerecht zu werden und dass der Jimny absehbar wieder bei uns
zulassungsfähig sein wird . . .



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen